„Servus, Buam!“ – der Hüter des Namens Trenker.
Bergsteiger, Architekt, Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller – Luis Trenker war der Inbegriff des rauen Alpen-Rebellen. Ein Mann, der viele Leben gelebt hat. Und sich dabei doch immer treu geblieben ist. Er verfolgte, was immer ihn faszinierte, und war Abenteurer mit Leib und Seele. Seine Leitsterne: Freiheit, Liebe zur Natur, Individualität und Lebensfreude. Wir sprachen mit dem CEO des Labels Luis Trenker, Michi Klemera, über das Erbe einer Legende.
Fasziniert von der Geschichte Trenkers, hat Michi es sich mit seinem Label aus Südtirol zur Aufgabe gemacht, den unverwechselbaren Stil Trenkers fortzuführen. Wie der große Mann selbst, so folgt auch die Marke nicht Trends, sondern Überzeugungen. Entwirft Mode für Menschen, die ihren eigenen Weg gehen und bereit sind, Spuren zu hinterlassen. „Luis Trenker ist mehr als Mode“, sagt CEO Michi Klemera, „es ist eine Lebenseinstellung.“
Lieber Michi, vielen Dank, dass du dir Zeit für uns genommen hast. Kannst du dich unseren Lesern einmal kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Michi Klemera. Ich bin 1961 in Bozen, der Landeshauptstadt des wunderschönen Südtirols an der nördlichsten Grenze Italiens, geboren. Heute lebe ich am Plose-Berg oberhalb Brixens mit meiner Familie – ich habe drei wundervolle Töchter und zwei ebenso wundervolle Katzen.
Das Label Luis Trenker gibt es jetzt bereits seit 28 Jahren. Bei uns seid ihr exklusiver Partner. Was steht für dich hinter der Marke?
Wir erzählen die Geschichte des Lebens und der Eleganz in den Dreißigerjahren zwischen den beiden Weltkriegen. Luis Trenker war ein Bergführer, Skilehrer, Abenteurer und Architekt. Er kam ganz zufällig zum Film und wurde zum gefeierten Filmstar und Regisseur. Er lebte in Berlin, Südtirol und Kitzbühel und starb erst 1990 mit 97 Jahren. Er ist mein absolutes Stil-Idol, das tagtäglich meine Arbeit inspiriert und motiviert. Mit meiner Mode kommuniziere ich sein Bekenntnis zu gutem Leben, gutem Essen und Trinken, guter Kleidung, Qualität und Respekt, Tradition und Heimat.
Was war für dich damals ausschlaggebend, die Marke Luis Trenker zu gründen? Warum gerade eine solche Legende?
Ich bin seit meinem 18. Lebensjahr durch meinen Vater in der Schuh- und dann Modebranche tätig und habe mit meinem lieben Bruder im Vertrieb weltweit Kollektionen importiert und exportiert. Ein Zufall wollte, dass uns 1994 von der Familie Trenker der Name zur Vermarktung angeboten wurde … und dann nahm alles seinen Lauf!
Konntest du Trenker zu seinen Lebzeiten treffen? Wenn nicht: Was hättest du ihn gerne einmal gefragt?
Herr Trenker wohnte unweit meiner Schule in Bozen. Oft spazierte er vorbei und grüßte uns lebensfroh und sympathisch: „Servus, Buam!“ Fragen an ihn habe ich keine, ich bin der Hüter seines Namens und spüre genau, was ich zu tun habe, um diesen erfolgreich und respektvoll in die Welt hinauszutragen.
Ihr sagt über euch selbst, dass ihr keinen Trends, sondern eurer Überzeugung folgt. Was bedeutet das für eure Mode?
Für mich ist unsere gemeinsame Herkunft Südtirol Trend genug. Unsere schönen Berge, das herrliche Wetter mit durchschnittlich 250 Sonnentagen, das mediterrane Klima, das italienische Flair und die Lässigkeit, die deutsche Struktur und Seriosität, die Doppelsprachigkeit, die Natur, die Wurzeln und Kultur unserer Vorfahren geben uns seit 28 Jahren genügend Inspiration!
Ihr setzt euch bewusst für zeitlose Mode ein. Mal abgesehen vom Nachhaltigkeitsfaktor, was muss ein Stück Kleidung für dich haben, damit es wirklich „Slow Fashion“, eben echt zeitlos ist?
Genau das Wort „zeitlos“ ist Teil dieser Philosophie. Der Ausdruck „Slow Fashion“ ist für uns kein Marketinggag, sondern beinhaltet Werte, die wir seit der Kindheit leben und respektieren. Das zeigt sich bei uns in der Verwendung von natürlichen Materialien wie Cord aus Baumwolle, Schafwolle aus unserer Südtiroler Zucht und den besten italienischen Stoffen (zu 99 % made in EU, das meiste direkt in Italien und der Rest in Portugal und mit italienischen Partnern in Rumänien), aber auch in der bekennenden Unterstützung und Freundschaft zu unseren langjährigen Produzenten. Das sind für mich und meine rund 100 Mitarbeiter genügend Gründe, um täglich motiviert zur Arbeit zu kommen!
Michi, vielen Dank für das Gespräch!