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SANDERS – Shoemakers since 1873

Bei einem Londoner Schuhmacher lernt William Benjamin Sanders das Handwerk des Clickers. Sein Wissen aus Schuh- und Stiefelbranche bringt er in seine Heimatstadt nach Rushden, 70 Meilen von London entfernt, und eröffnet mit seinem Bruder Thomas den Laden Sanders & Sanders.

William Sanders

Die Sanders-Brüder fertigen Schuhe. Die Arbeit ist hart, die Stunden sind lang, die Nägel dick, die sie gemeinschaftlich mit ihren fünf Handwerkern in die Leisten schlagen. Ihre Schuhe sind gut, die Aufträge dementsprechend. 1912 zählt die Firma Sanders bereits siebzig Arbeiter. Dann, als Maschinen schneller und Charles Goodyear die Schuhindustrie mit seinem „Goodyear-Rahmen“ revolutioniert, braucht ein Schuh in seiner Fertigung nicht mehr so lang. Sie schaffen 6.000 Stiefel pro Woche.

1924 folgt ein herber Rückschlag für die Brüder. Während einer geselligen Gartenparty samt Belegschaft steigen große Rauchschwaden vom Dach der Fabrik. Nur eine Handvoll Haushalte in Großbritannien verfügt über einen Fernsprecher, und so rennt Thomas die Straße hinunter, zum Werkstelefon, ruft die Feuerwehr und rettet aus dem Safe, was er zu fassen kriegt. Die Fabrik erliegt den Flammen. Eine zeitgenössische Londoner Zeitung berichtet von einem geschätzten Schaden von 45.000 Pfund (heute entspräche diese Summe knapp 3.800.000 EUR).

Fabrikbrand 1924

William und Thomas bauen die Firma mit neuesten Maschinen wieder auf. William schwebt eine Art „Modellfabrik“ vor, in der alles aus einer Hand kommt. Damals eine Neuheit im britischen Schuhmacherhandwerk. Der Aufbau ist getan. Das Geschäft läuft und bald übernehmen Williams Söhne die Fabrik. Ihre Schuhe sind auf der ganzen Welt begehrt. In den 1970ern entdeckt sie der King of Cool, wenig später die britischen Royals, die britische Königsgarde und Kavallerie marschieren noch heute auf ihren Sohlen und schätzen die Bequemlichkeit. Mittlerweile fertigt Sanders in vierter Generation, nach wie vor in der Spencer Road in Rushden. Britisches Schuhhandwerk – seit 1873. Einfach gut angezogen.

Der Schuster George Celtner bei seiner Arbeit.

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