Der Anzug findet neue Wege.
Der Anzug ist tot. Es lebe der Anzug. Der Zweiteiler geht einen neuen Weg. Abseits vom Business, die neue Generation ist lieber unterwegs verhaftet. An den Anzug von heute werden andere Ansprüche gestellt, als an den piekfeinen Sonntagszwirn von damals. Haben sich Kontexte gewandelt? Woher kommt das Umdenken? Eine Spurensuche.
Wenige Kleidungsstücke waren lange Zeit fest mit einer genauen Vorstellung über den Status seines Trägers verhaftet wie der Anzug. Was im Barock seine Anfänge nimmt, entwickelt sich über die industrielle Revolution zum korrekten Begleiter im Alltag. Der Mann tritt modisch in den Hintergrund – schwarz-graue Zurückhaltung in Sachen Kleidung prägt die Garderobe. Vorgespult in die 1920er-Jahre: Die industrielle Kleiderfertigung demokratisiert den Anzug – jeder kann und darf (s)einen feinsten Zwirn besitzen. Und heute? Was kann der ideale Anzug? Wir haben umgedacht.
Das Ergebnis: Der Leistungsbeschleuniger-Anzug. Zusammen designt, um getrennt getragen zu werden. Ein Dreiteiler, der jeder Situation gewachsen ist. Und am liebsten unterwegs ist. Jedes Teil lässt sich je nach Situation beliebig kombinieren – und sein Träger wirkt stets souverän. Beispielsweise das Sakko: Mit Reißverschluss kommt es einer Jacke näher als dem klassischen Sakko. Genauso lässt es sich dann auch kombinieren. Im urbanen Dschungel steht dann die dazugehörige Kapuzenweste auch kurzem Schauer stand. In der Anzugcargo verstauen Sie – dank männeraffiner Taschenanzahl – die Dinge, die das Überleben im Alltag sichern: Börse, Handy, Firmentelefon, Schlüssel. Kombinieren lässt sie sich so einfach wie jede Cargo: Wer also keine Lust auf Sakko hat, schmeißt die Lederjacke drüber und ist smart unterwegs.
Im Übrigen: Wer seinen Alltag mindestens genauso kreativ mag, wie seine Anzüge, der ist sogar um Einiges leistungsfähiger. Das sagt sogar die Wissenschaft. Nach einer Studie der San Francisco State University sind Menschen, die regelmäßig ihrem Hobby nachgehen sogar rund 30 % kreativer. Und können dieses auch in der neuen Anzuggeneration erleben. Finden wir gut.