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Let’s go Gorilla!

Die Gorillas verfolgen ein klares Ziel: eine starke Jugend, die die Zukunft von morgen gestaltet. Gemeinsam mit seinem Team aus Sportlern und Ernährungsexperten, hat Tobias Kupfer, Geschäftsführer der Gorilla Deutschland gGmbH, ein Programm aus individuell zusammensetzbaren Modulen entwickelt, das Schülern einen gesunden, nachhaltigen und inspirierenden Schultag und Lifestyle näherbringt. Bundesweit können sich Schulen direkt für die Teilnahme am Programm bewerben und den Kids spannende Abwechslung in den Lehrplan bringen. Wir haben Tobias getroffen und ihn zu Unternehmenskonzept und -vision befragt und erfahren, wie die Idee der Gorillas entstand, was ihn antreibt und motiviert und welche Erlebnisse ihm besonders unter die Haut gehen.

Servus Tobias, wenn Du die Gorillas in drei Sätzen beschreiben solltest, wie würden diese lauten?

Ich würde uns sogar in drei Stichpunkten beschreiben: Freestyle Sport, gesunde Ernährung und nachhaltiger Lebensstil.

Wie bist du auf die Idee gekommen? Woher nimmst du deine Inspiration?

Die ursprüngliche Idee kommt aus der Schweiz. Roger Grolimund hat das Programm dort vor über zehn Jahren gestartet. Als Freestyle-Sportler – ich war Skateboard-Weltmeister und ewig lange mit dem Skateboard unterwegs – hatte ich eine große Community von gleichgesinnten Sportfanatikern. Und so keimte die Überlegung, Gorillas aus der Schweiz nach Deutschland zu holen. Ja, und vor sieben Jahren haben meine Frau und ich das Programm hier gegründet.

Selten sprechen wir mit Weltmeistern. Schon beim Gedanken steigt unser Adrenalinspiegel. Du bist ehemaliger Europa- und Weltmeister im Skateboarden. Wie hoch war dein Adrenalinpegel, und was berauscht dich an den vier Rollen?

Der Adrenalinpegel ist immer bei 2000. Den brauchst du auch, denn das Adrenalin kickt natürlich auch so ein bisschen die Risikobereitschaft. Das ist eigentlich bei allen Freestyle-Sportarten so. Man muss drauf stehen – Profisport ist nicht nur easy peasy, auch Skaten nicht. Aber das war mein Ding und ist nach wie vor meine große Leidenschaft. Ich bin mega happy, dass ich das immer noch machen kann. Auch im höheren Alter, und dann nicht mehr nur professionell, sondern als Freizeitsport. Und mittlerweile auch mit meinen Söhnen – das ist natürlich noch geiler.

Mit den Gorillas veranstaltet ihr ja eine Reihe spannender Workshops, von Parcours über Soccer bis hin zu Breakdance. Wenn Du bloß einen Tag Zeit hättest, welchen Gorilla-Workshop würdest Du besuchen und warum? Und welchen Workshop würdest du deinem Ich in zehn Jahren empfehlen?

Skaten ist bei mir die Number One. Wenn ich mich für etwas anderes entscheiden müsste, dann wäre es wahrscheinlich Breaken. Ich finde die Jungs schon ziemlich cool. Es ist zudem ähnlich wie beim Skaten: coole Styles, coole Klamotten, coole Musik. Ich mag Musik, insbesondere Hip-Hop und die dazugehörige Kultur. Das Skaten, Breaken, Graffiti – irgendwie hat das schon immer auch ein bisschen zusammengehört. Das wären also die Sachen, die ich wahrscheinlich machen würde. Und mit steigendem Alter irgendwas mit Kunst.

Eure Crew besucht regelmäßig Schulklassen, um Kids wieder Spaß an Bewegung zu geben und eine gesunde Lebensweise zu vermitteln. Welches Erlebnis ist Dir besonders unter die Haut gegangen?

Wenn wir in den Schulen unterwegs sind, haben wir meistens einen ganzen Tag mit den Kids. Das ist viel Zeit, intensive Zeit. Und nicht selten öffnen sich die Schüler uns gegenüber und teilen ihre Gedanken, Ängste und Träume mit uns. Und wenn die Schüler am Ende eines Workshops zu uns kommen und sagen „das war bisher der geilste Schultag meines Lebens“, dann geht das unter die Haut. Wir schaffen innerhalb eines Tages so viel Bindung und Vertrauen, wofür die Lehrer zum Teil jahrelang arbeiten müssen. Da merkst du, dass das Konzept aufgeht.

Angenommen ich gehe nur unregelmäßig ins Fitnessstudio. Kann ich bei euch ohne Vorkenntnisse auch mitmachen? Und dann auch so richtig gut werden?

Ich würde sagen: ja. Wobei es natürlich davon abhängt, wie motiviert du bist. Wir haben viele Kids, die sich wenig bewegen, viel Fast Food, Süßgetränke und Energydrinks konsumieren. Dem versuchen wir mit Kampagnen wie „Trink Wasser“ oder „Komm wieder in deine Balance, beweg dich mehr“ entgegenzuwirken. So versuchen wir, die Kids zu motivieren und gemeinsam mit ihnen zu reflektieren, welchen Lifestyle sie leben. Wir begleiten die Schulen in der Regel viele Jahre. Und du erlebst dann schon, dass viele der Kids einen Wandel vollziehen und echte Fähigkeiten erlangen. Durch den Sport kommen sie in Teams zusammen, sie haben ihre Rolle und Verantwortung, was wiederum zu einer positiven Entwicklung beiträgt. Deshalb ist unser Motto „Keep Going.“ Wir müssen was tun, für die Jugend!

Kommen wir zum Breakdance. Der bekannteste Breakdance-Move ist mit Sicherheit der Spin. Bei wie vielen Spins liegt aktuell der Gorilla-Rekord (aber bitte schwindelfrei)?

Navid, einer unserer Breaker und Mitglied der Flying Steps, einer der angesagtesten Breakdance Gangs weltweit, kreiselt schon ordentlich. Ich kann nicht zählen, wie oft er sich auf seinem Kopf dreht. Wenn er einen Run hat: 50 Mal? 100 Mal?

Wenn Mey & Edlich ein Breakdance-Move wäre, welcher wäre das?

Der Head-Spin, crazy für den Kopf!

Gibt es noch etwas, das Du loswerden möchtest?

Ja, ich finde, wir sollten in diesen wilden Zeiten ein bisschen runterkommen und versuchen, weniger in die Spaltung und mehr in das Verbinden investieren. Es wäre schön, wenn die Menschen sich wieder connecten, egal mit welchem Background, egal mit welchem Sport, egal mit welchen Interessen. Die Leute sollen wieder zusammenzukommen. Gemeinschaftlich schauen, dass die Welt wieder zusammen- und positiv vorankommt. Wir versuchen das, mit den Kindern. Aber ich glaube, jeder kann seinen Teil dazu beitragen. Natur, Essen, Kultur – es gibt so viele Themen, die wichtig sind und dafür sorgen, dass wir als Gesellschaft noch in 200 Jahren auf diesem Planeten leben können. Ich glaube, das ist die größte Challenge dieser Zeit.

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