Konkurrenz zur Jeansjacke.
Wir befinden uns 30 Zentimeter über der Wasserlinie, mitten im Hafen. Bis Mitte der 1950er liegen draußen noch dicht gedrängt die Boote der Elbfischer, die mit fangfrischer Meeresbeute handeln. Heute, wasserwärts zum Dock 11 und landwärts zur historischen Fischauktionshalle, liegt hier das elegante Liberté.
Und genau dort sind wir für unser Shooting zu Besuch. Den Freiheitsgedanken spüren wir schon, wenn wir nur durch die großen Industrieflügelfenster schauen: Panoramablick auf Schiffe, kleine Ausflugsboote und die imposante Elbphilharmonie. Martini geschüttelt oder gerührt ist hier keine Frage, denn das übernimmt der öffentliche Nahverkehr: Wenn die Fähren in der Nähe an- und ablegen, musss man das Kaltgetränk auch mal fester halten. Das trägt aber eher zur allgemeinen guten Laune bei, als das es abträglich ist. Man merkt es direkt: Hier findet ein Stück Frankreich sein Zuhause – kulinarisch und sprachlich.
Und weil wir dem Thema Frankreich komplett gerecht werden wollen, haben wir für unseren Besuch im Liberté noch ein besonderes Teil im Gepäck. Gemacht aus blauem Gold, dem Stoff, aus dem Legenden sind: die Denim-Weste. Angezogen kommt sie abgeklärt daher, stilistisch ist diese Weste aber um Längen erhabener. Dafür ist der typisch indigoblaue Stoff verantwortlich. Und das grenzenlose Kombinationsspektrum – denn outfitmäßig passt dank stoffgleichem Rücken sowohl Shirt als auch Hemd.
Übrigens: Der Begriff Denim ist ein Kunstwort, genauer: ein Kofferwort. Erstmalig wird der Jeansstoff in der südfranzösischen Stadt Nîmes hergestellt – unter dem Namen „Serge de Nîmes“. Weltweite Bekanntheit erlangt er aber erst, als der Name zu einem verschmilzt. Heute ist Denim vielfältig – sobald Farbe und Waschung austariert sind, bedient er die Klaviatur von casual bis edel. So wie bei dieser Weste, die nicht zu bretthart ist, jedes Spiel mitmacht, ein Freizeitsakko ersetzt und sowieso gut kann mit jeder Hosenfarbe. Einfach gut angezogen.