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Mey & Edlich Intimbereich.

Persönliche Gedanken zur Gegenwart. Was uns umtreibt, was uns antreibt.

Es sind herausfordernde Zeiten. Mit der pandemiegeprägten Gegenwart konzentriert sich unser Aktions- und Kontaktradius. Längst hat sich der Blick auf die Welt nachhaltig verändert. Aus Achtsamkeit (nicht aus Egoismus) schenken wir uns auch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Im Kleinen entsteht Großes. Wir sprachen im Team über unsere neuen Gewohnheiten, Hobbys, Maßnahmen gegen zu viel Alleinsein und Abhilfen gegen das Fernweh. Noch nie haben wir derart Persönliches mit Ihnen geteilt – ziemlich intim. Und so erfahren Sie, was uns gerade umtreibt, was uns Hoffnung schenkt und was uns beim ganzen Ernst der Lage erheitert.

Tine

„Nachdem Reisen in fremde Länder, die mich sonst immer inspirieren, nicht möglich war, habe ich einen Urlaubsersatz für mich gesucht. Ich brauchte dringend Futter für den Kopf: Da hab ich spontan mein Urlaubsbudget genommen und gleich drei Fortbildungen mit Zertifizierung gemacht. Hirnsport vom Feinsten. Ohne die Konsequenzen der Pandemie hätte ich das nie so gemacht. Und seit Januar hab ich auch noch einen tollen neuen Job.“

Jana

„Vor ungefähr zwei Jahren habe ich die Lieblingskamera von meinem Großonkel vererbt bekommen: eine alte, analoge Olympus PEN-F. Ihn mal ohne eine Kamera um seine Schultern gesehen zu haben, war eine wirkliche Seltenheit. Mittlerweile ist es für mich zu einem kleinen Ritual geworden, mindestens einmal in der Woche einen langen Spaziergang zu machen – nur die alte PEN-F und ich – und da fällt mir immer wieder auf: Viele Orte sehen ungewöhnlich schön aus, wenn sie beinah menschenleer sind.“

Sigi

„Durch die momentane Situation wird mir bewusst, wie eingebunden ich normalerweise bin. Montags und mittwochs Schwimmen, dienstags Yoga und hier und da nach Feierabend ein gutes Abendessen in der Stadt. Anfangs habe ich das Weniger an Freizeitstress sehr genossen, langsam fehlt mir der gewohnte Rhythmus. Positiv: Durch das Homeoffice erspare ich mir den Anfahrtsweg, kann morgens mit meinem Liebsten sogar noch eine Runde joggen und die Mittagspause für eine kurze Yogaeinheit nutzen – das gefällt mir. Zudem habe ich das Gefühl, dass uns das viele Draußensein abhärtet.“

Laura

„Meine größte Leidenschaft gehört dem Tanz. Er gibt mir Energie und beschert mir Freude. Die drei bis vier Besuche pro Woche in der Tanzschule sind aktuell nicht möglich, daher habe ich das Joggen als Energieersatz für mich entdeckt. Mit einer Zwei-Kilometer-Strecke bin ich gestartet, mittlerweile habe ich das ehrgeizige Ziel, die Halbmarathon-Distanz im März zu schaffen. Der Weg ist für die Seele, das Ziel für das Ego.“

Anna

„Ein neues Ritual bei uns zuhause sind die gemeinsamen Vor- und Zubereitungen des Abendessens. Es wird gemischt, gerührt, gestampft und geschnippelt, was das Zeug hält. Mein Sohn (3 Jahre) lebt hier vor allem an Gurken, Paprika und diversen anderen Gemüsesorten seine kreative Schneidkunst aus. Ihm dabei zuzusehen und zu helfen, die wildesten Skulpturen zu schnitzen, bringt uns beiden Spaß – und es schmeckt. So wird eine täglich anfallende Aufgabe zur Gemeinsamzeit und am Abend wird das Ergebnis stolz dem Papa präsentiert und verschlungen.“

Caro

„Eigentlich stand letztes Jahr ein großer Urlaub an. Alles gecancelt, Geld zurück. Wir haben uns davon einen Traum erfüllt, ein E-Mountainbike. Alles selbst zusammengeschraubt. Jetzt schwingen wir uns selbst an eisig kalten Tagen aufs Bike, erklimmen Berge, meistern Serpentinen. Braucht einfach nur eisernen Willen und natürlich die richtige Kleidung. Das Gefühl, komplett dreckig daheim anzukommen, schnell in eine heiße Badewanne zu steigen und 46 Kilometer auf dem Tacho gehabt zu haben: Das ist unbezahlbar.“

Marcus

„Musik ist eine wunderbare Möglichkeit der Zerstreuung, ich persönlich könnte nach so langer Zeit wieder ein Live-Konzert gebrauchen. Live Streaming ist hier eine gute Kompensation. Meine persönliche Empfehlung ist der Violonist Daniel Hope, den ich bereits in Dresden live gesehen habe. Er hat mit „Hope@Home“ sein Wohnzimmer in ein Hightech-Fernsehstudio verwandelt und hat immer mal spannende Gäste eingeladen, vom Rapper bis zum Spitzentrompeter. Besonders gut gefällt mir das gemeinsame Konzert mit Rea Garvey.“

Thomas, der Jüngere

„Um dem Heinkel Tourist Baujahr 1959 eine neue Lamellenkupplung zu verpassen, liegen Motor und Getriebe zurzeit in Keller und Garage herum. Was wie ein mittelgroßes Chaos wirkt, folgt einem strengen Plan. Für das richtige Werkzeug und wertvolle Schrauber-Tipps braucht es die Unterstützung vom Senior. Was als Spinnerei im letzten Jahr begann, ist zum Sohn-Vater-Projekt geworden. Unser Ziel: eine gemeinsame Ausfahrt Anfang April.“

Ute

„Seit Monaten findet das Hockeytraining meiner Tochter nicht statt. Damit das Team fit bleibt, gab’s vom Coach einen anspruchsvollen Trainings-Plan. Meine Tochter ist eifrig – und neuerdings begleite ich sie viermal in der Woche bei ihrer Fünfkilometer-Joggingrunde. Nachdem ich anfangs eher hinterhergehechelt bin, schaffe ich jetzt zwanzig Kilometer in der Woche locker. Die Laufzeit können wir jetzt für wunderbare Gespräche nutzen. Und der sonst so ruhige Teenager taut auf und redet mit mir über all das, was ihn bewegt.“

Anja

„Schon seit April habe ich einen festen Termin im Kalender. Einmal pro Woche treffe ich mich mit meinen Freunden auf ein Glas Wein. Virtuell – versteht sich. Angefangen haben wir mit ein paar Leuten, jetzt kommen immer mehr alte Bekannte dazu. Heute sehe ich meine Freunde viel regelmäßiger, der Kontakt ist intensiver, die Gespräche lockerer. Gut, Letzteres kann auch am Wein liegen.“

Senay

„Am Anfang fehlten uns klare Abläufe. Plötzlich Home-Office, Home-Schooling und dann sowieso der pubertierende Teenie, der bei Laune gehalten werden will. Strukturen mussten her. Jetzt nehmen wir uns jeden Abend als Familie Zeit und sprechen über das, was am Tage passiert ist und was morgen ansteht. Am Anfang waren wir skeptisch. Aber es funktioniert! Wir reden, planen und genießen sehr unsere Zeit miteinander.“

Torsten

„Als selbst der Berber beim Home-Teppichfriseur war, gingen uns langsam die Ideen aus. Seit diesem Jahr haben wir jeden Samstag eine Brainstorming-Viertelstunde eingerichtet. Neue Ideen, alles ist erlaubt. Damit es zielgerichtet läuft, clustern wir in fünf Kategorien: für uns, für die Wohnung, zum Sportlern, für Freunde und Kochen. Der Friseur hat zu, dann lernen wir per Youtube-Tutorial eben das Haareschneiden selbst. Das Silberbesteck ist ziemlich matt, mit Alufolie und Salz bekommt es wieder neuen Glanz. Wir erinnern uns kulinarisch mit Bulgogi an unseren Südkorea-Urlaub.“

Laura Aileen

„Schon immer wollte ich Yoga ausprobieren. Aber mit kleinem Kind ist das nicht so einfach. Jetzt habe ich mich für einen Onlinekurs angemeldet. Ich war überrascht, wie gut die Anleitung unserer Kursleiterin ist. Gerade im Hinblick auf die Atmung. Ich tauche ab in eine Welt zwischen Wachsein und Träumen – daran hätte ich vorher nie geglaubt, dass das funktioniert.“

Steffi

„Letztes Jahr haben wir angefangen, unser Haus zu bauen – mitten in Corona. Um ehrlich zu sein, überwog zu Beginn die Sorge – können die Materialien geliefert werden, führt es zu Verzögerungen? Jetzt ist alles im Plan und wir können bald einziehen. All das, was sonst in Urlaube geflossen wäre, fließt jetzt in unser Traumhaus, von der Mehrwertsteuer-Senkung haben wir auch nochmal ordentlich profitiert. Und so dauerte die Entscheidung für meine Traumcouch nur zwanzig Minuten – so schnell bin ich bei großen Entscheidungen selten.“

Michael

„Mehr analog statt digital. Ich mag es, etwas Handfestes in der Hand zu haben, gerade bei Musik. Das Auflegen einer Schallplatte hat etwas Rituelles. Jetzt im Homeoffice höre ich meine alten Scheiben aus der Jugend – dafür hätte ich sonst nie Zeit. 92 von 208 Scheiben habe ich schon gehört. Meine persönlichen Favoriten: „The Labs lies down on Broadway“ von Genesis, allerdings vom Klang noch deutlich anders durch den fantastischen Sänger Peter Gabriel. Oder das futuristische Album „Big Science“ von Laura Anderson von 1981. Ich freue mich schon auf die nächsten Platten.“

Ellen

„86 Stadtteile hat meine Stadt. Am Wochenende nehme ich mir bewusst immer einen davon vor. Nie blind drauf los, sondern vielmehr wähle ich vorher spannende Plätze. Wo war nochmal genau die Schokoladenfabrik, die besetzt war, als ich zur Schule ging. Oder an welcher Kreuzung wurde der hochrangige Beamte entführt, dessen Schicksal das ganze Land in Schrecken versetzt hat? Heute sehe ich meine Stadt mit anderen Augen und kenne die wirklich interessanten Plätze.“

Cihan

„Letztes Jahr habe ich meinen Partner kennengelernt. Wir waren uns schnell einig – es passt. Der Hochzeitstermin stand auch schon fest: 5. März 2021. Wir konnten es kaum abwarten. Ich rief aus einer Laune heraus im Herbst beim Standesamt an, ob sie nicht einen früheren Termin hätten – oh, ja, in einer Woche. Wir mussten improvisieren: schnell die Ringe und die Anzüge besorgen, Hosen kürzen lassen, Freunde informieren. Eine Rede konnte ich nicht mehr schreiben. Keine Zeit. Es konnten nur zehn Gäste teilnehmen, das hat einige Freunde enttäuscht, aber wir haben alles per Instagram gestreamt. Es war hektisch, aber genial.“

Thomas, der Ältere

„Ich wohne in einem Mehrparteienhaus. Alles anonym, man grüßt sich, mehr nicht. Im ersten Lockdown haben wir uns dann öfter mal im Gemeinschaftsgarten getroffen, auf Abstand sogar gegrillt. Jetzt ist der Kontakt viel intensiver. Kürzlich lagen morgens vor jeder Haustür zwölf FFP2-Masken von einem Nachbarn, der gute Quellen hat. In unserem Hausflur hängen jetzt auch keine Verbotsschilder mehr à la „Dein Fahrrad gehört nicht auf meinen Parkplatz“, sondern Plakate mit „Danke für die tolle Nachbarschaft.“

Verena

„Vor Corona war ich ein „Schönwetterläufer“. Wenn ich die kleine Runde durch den Park gepackt habe, gab es für mich schon mental Schulterklopfer. Jetzt raffe ich mich regelmäßig auf. Immer wenn mein Kopf mal eine Pause braucht. Die Laufeinheit verlege ich manchmal in die Mittagspause – Homeoffice macht‘s möglich. Mittlerweile bin ich richtig gut und Wind und Wetter können mir nichts anhaben.“

Simone

„Alle vier daheim. Unser Zuhause hat sich verändert. Jetzt ist es mehr als ein bloßer Wohnraum, es ist Büro, Schule, Kreativwerkstatt in einem. Zum neuen Mittelpunkt ist die Küche geworden. Sie ist der Raum für Trüffel-Gespräche. Warum Trüffel? Hier treffen wir uns immer wieder, kochen gemeinsam, jeder ist im Wechsel für Einkauf und Gericht verantwortlich und mit meinen großen Töchtern führe ich hier so intensive Gespräche, wie sie früher selten waren.“

Lisa

„Das echte Meer wird wohl noch eine Weile auf mich warten müssen. Damit das Wellenreiten nicht ganz ausbleibt, bin ich kürzlich umgestiegen aufs Balance-Board. Klar, es ersetzt nicht das richtige Surfen, aber der Bewegung kommt es schon ziemlich nah. Und das Beste daran: Es macht nicht nur Spaß, sondern hat auch einen echten Trainingseffekt.“

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