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Auf ein Wort. Interview mit Ausnahme-Winzer Christian Stahl.

Christian, man nennt dich den Quentin Tarantino des Weißweins, wie kommt man zu so einem Spitznamen als Winzer?

Diesen Spitznamen hat mir Stuart Pigott in einer langen Filmnacht verpasst. Stuart Pigott ist einer der weltweit renommiertesten Weinkritiker und hat 2009 im Taubertal, in einem Steilhang von uns, einen eigenen Wein gemacht. Während der Arbeiten haben wir jede Nacht einen Film zusammen geguckt – einmal hat er einen ausgesucht, einmal ich. Und weil ich ein großer Fan bin, war Tarantino bei mir immer ein Thema. Stuart hat mir dann irgendwann diesen Spitznamen verpasst, weil er der Meinung war, dass wir eine ähnliche Herangehensweise an unsere Arbeit haben. Wobei es nichts damit zu tun hat, dass nach dem Genuss unseres Weines Köpfe explodieren.

Was bedeutet für dich Erfolg?

Für mich persönlich bedeutet Erfolg, dass ich die Ziele, die ich mir selber setze, erreiche. Dass ich immer das Maximale gebe und daraus den maximalen Erfolg erziele. Das ist für mich immer das Wichtige. Ich möchte Erfolg nicht finanziell messen, sondern viel mehr an Emotion und ein Stück weit auch an Lebensgefühl, an Mut, Leidenschaft, Weltgewandtheit und Individualität.

Mit wem würdest du gerne mal einen Wein trinken? Egal, ob tot oder lebendig.

Da gibt es, glaub‘ ich, ganz viele, die mich interessieren würden. Das müssen jetzt gar keine Promis sein. Einfach jemand, der was zu erzählen hat.

Was ist deine legendärste Kocherinnerung?

Meine legendärste Kocherinnerung war vermutlich in den Spring Studios in New York, im Roof-Top, als wir beim Eckart-Witzigmann-Preis gekocht haben. Ich bin Mittwoch früh hingeflogen und Freitagabend zurück. Das war ein Drei-Tage-Trip, bei dem ich zwei Mal die Zeitzone gewechselt habe. Das war legendär! Ich wusste irgendwann nicht mehr, ob Tag oder Nacht ist. Das würde ich heute aufgrund der Klimasituation so nicht nochmal machen, aber die Erfahrung möchte ich trotzdem nicht missen.

Gibt es noch irgendetwas, das du uns sagen möchtest?

Nö.

Mey & Edlich im Interview mit Christian Stahl. Der renommierte Wein-Journalist Stuart Pigott kürte Christian Stahl 2008 zum „Jungwinzer des Jahres“. Die Ehrung von Falstaff Deutschland als „Newcomer des Jahres“ folgte 2012. Im Jahr darauf wurde dem Winzerhof die dritte Traube vom Gault Millau Wein Guide zugesprochen – 2019 erfolgte der Aufstieg zur dritten roten Traube. Seine Scheurebe [zweimännerwein] wurde 2015 von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zur Innovation des Jahres gekürt. Der Silvaner 2018 Sieger beim Gourmetwelten Lagen-Cup. Dazu kommen zahlreiche nationale wie internationale Preise bei Weinwettbewerben für seinen Müller Thurgau. Jüngstes Highlight ist die Kürung zum „Winzer des Jahres 2018“ durch Stuart Pigott in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und die Auszeichung des Restaurants mit zwei Hauben und 15 Punkten im Gault Millau Restaurantguide.

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