Adrenalin, Eisen und Leder.
Motorrad fahren ist der Inbegriff von Freiheit. Fliegen ebenso. Warum also nicht beides kombinieren? So oder so ähnlich denken sich das die waghalsigen Artisten vom Circus FlicFlac wahrscheinlich, denn: Ihr Täglich Brot wird verdient mit atemberaubenden Stunts. Wir sprachen mit einem von Ihnen: Ondrej Zaruba.
Ein schwarz-gelbes Zelt und Maschinen, die 15 Meter in der Höhe über die Zuschauer segeln. Klingt im ersten Moment nach Fiebertraum, aber ist für Ondrej Tagesgeschäft. Mit uns sprach er über Leidenschaft, Freiheit, Adrenalin und was ihn ganz persönlich runterfahren lässt.
Hallo Ondrej, mal ehrlich: Manche wollen als Kind Polizisten oder Feuerwehrleute werden – hast du schon immer gesagt „Ich brauche 2 Räder und Adrenalin?“ Oder gab es Alternativ-Karrieren?
Ich hatte meine ersten Berührungen mit einem Bike mit 5 Jahren und damit sehr früh. Seit ich das erste Mal auf einer Maschine gesessen habe, war für mich klar, dass dieser Sport einen großen Teil in meinem Leben einnehmen wird. Viel Raum für Karrierepläne abseits des Motorsports gab es damals nicht. Aber dass ich heute davon leben kann und mein Hobby und meinen Sport zum Beruf machen konnte, das hätte ich mir damals nicht zu träumen gewagt.
Ist Motorrad fahren der Inbegriff von Freiheitsgefühl?
Auch ja. Es ist das Gefühl, ungestört mit sich und seiner Maschine zu sein und etwas zu tun, was nicht jeder tut. Aber es ist auch ein Gefühl der Kontrolle. Waghalsige Stunts zu zeigen und dann sicher wieder zu landen und jederzeit alles im Griff zu haben, gibt ein tolles Gefühl.
Wenn wir sonst an Motorräder denken, haben wir Sonne und freie Landstraßen im Kopf. Was macht für dich den besonderen Reiz der FlicFlac-Shows und -Stunts im Zelt aus?
Es ist der alltägliche Kick, sich immer wieder an die eigenen Grenzen zu bringen. Neue Tricks einzustudieren und die bereits gelernten immer weiter zu perfektionieren. Im Gegensatz zu anderen Freestyle FMX Veranstaltungen springt man im Zelt praktisch Blind, denn man sieht die Landerampe beim Absprung nicht. Das gibt einen zusätzlichen Anreiz und hebt das Adrenalinlevel auf ein neues Niveau. Und wenn man dann nach der Darbietung zurück ins Zelt fährt und vor 1500 jubelnden und klatschenden Menschen steht – das ist der beste Lohn.
Hand auf’s Herz: Was war bisher deine beste Show-Erfahrung?
Das war wahrscheinlich mein erster Auftritt im Zelt. Bei allen Stunt-Shows gibt es Zuschauer und Gäste und auch viel Applaus und begeisterte Gesichter. Aber in einem geschlossenen Raum, in einer sehr dicht gedrängten Atmosphäre und mit Gästen, die völlig erstaunt und begeistert jubeln, ist der ganze Eindruck dieser Showerfahrung viel immersiver und beeindruckender. Viele unserer Gäste haben so etwas noch nie gesehen – neben Flic Flac gibt es nur sehr wenige Zeltproduktionen in Europa die diese Nummer zeigen.
Was machst du, wenn du grade kein Adrenalin brauchst? Sprich: Wie fährst du runter, wenn du grad nicht irgendwo runterfährst?
Bei all dem Adrenalin und der Aufregung rund um unsere Shows ist meine Familie mein Ruhepol. Meine Lebensgefährtin Tatjana Kastein und meine beiden Kinder sind der Dreh- und Angelpunkt meiner Freizeit. Und wenn es die Zeit zulässt auch gerne mal eine Ausfahrt zu zweit mit unseren Harleys. Als Inhaberin von Flic Flac teilt Tatjana die Begeisterung an Motorrädern aller Art zum Glück mit mir.
Gibt es noch etwas, dass Sie unseren Lesern mitgeben möchten?
Wer selbst ein bisschen Adrenalin erleben will und einen Eindruck von dem Sport bekommen möchte, sollte eine unserer fünf Shows in Deutschland live erleben. Selbst als Zuschauer spürt man die Aufregung, die das ganze Zelt erfüllt, wenn sich unsere Bikes durch den Zuschauerraum schwingen. Und wir Freestyler sind in aller Regel nicht die einzigen Motorräder in der Show. Wer also Motorsport-Fan ist, ist bei uns genau richtig.