Wenn in Müll Musik steckt.
Seine Drums sind ausgediente Kochtöpfe und Pfannen, Kuchenformen, Eimer und Kanister. Seine Bühne sind die Fußgängerzonen NRWs. Wir trafen Jonas, alias After Cooking auf einen Schnack und kommen in den Genuss eines Live-Auftritts dieses unkonventionellen und wahnsinnig sympathischen Ausnahmekünstlers.
Tatsächlich hat kürzlich eine Kollegin After Cooking in der Stadt entdeckt. Eher zufällig. Sie berichtet von ihm. Was er macht sei anders. Aber gut anders. Er sagt selbst über sich, „er mache Musik aus Müll und anderen Dingen.“ Klingt absurd. Das wollen wir sehen. Wir verabreden uns.
Treffpunkt Köln Ehrenfeld. Eben mitten auf den Straßen, er selbst ist Straßenmusiker, gelernter Schlagzeuger, das Müll-Trommeln habe ihn von Anfang and begeistert. „Als Schlagzeuger ist das nicht so einfach – du kannst nicht mal eben ein Schlagzeug mitbringen und auf die Straße stellen. Und so habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Müll ist leichter zu transportieren und die Leute finden es interessanter, wenn jemand auf Töpfen trommelt, statt auf echten Trommeln.“ Jonas lacht.
Dann baut er sein Instrument auf, seine Bass Drum ein gelber Kanister, der einst Flüssigkeiten transportierte, Beckenständer gibt es nicht, dafür hat er Tom Toms, nur waren die im früheren Leben kleine Töpfe, die so etwas aus der Zeit gefallen scheinen und damit noch sympathischer wirken. Ein Mann, der scheinbar aus allem Musik machen kann.
Dann setzt er sich, die Sticks sind alte Stöcke. Die Leute würden garantiert stehenbleiben, wenn er loslegt. Auch die Ordnungshüter. Jonas hat Talent, aber er möchte mit seiner Musik auf der Straße bleiben. „Wenn du auf der Straße spielst, stehen die Leute einfach direkt um dich herum. Es gibt keinen Abstand und das ist cool, weil du viel mehr Augenkontakt halten und mit den Leuten kommunizieren kannst."
Ob wir jetzt nicht eine Kostprobe hören wollten. Klar. Wir packen flott unser Handy aus, halten drauf. Wow.
Die Leute bleiben stehen, wo der Hut sei. „Nein, das ist hier für ein Interview“, sagt er und winkt ab. Und dann sagt er stolz, es gäben da noch zwei Sachen die er loswerden wollen würde: „Ich werde sehr bald meinen allerersten Song rausbringen, den es dann auf allen Streaming-Plattformen und Social Media geben wird. „Name I don’t know“ von After Cooking. Das ist mein ganzer Stolz, an dem ich seit Monaten gearbeitet habe. Wenn dieses Interview veröffentlicht wird, sollte der Song auch schon draußen sein.“
Und nun ist der Song draußen. Wer Lust hat, noch mehr Musik von After Cooking zu hören, dem empfehlen wir seine Instagram-Seite (after_cooking). Und hier gibt es einen Sneakpeak auf sein Stück. Lieber Jonas, herzlichen Dank, dass du mit uns in deine Welt eingetaucht bist. Und wir sind uns sicher, wir hören uns.