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Geschmackvolle Grünfläche –
im Bann der grünen Fee

In der Antike schwört man auf die therapeutische Wirkung des berauschenden Elixiers. Für die Boheme der Belle Époque wird es zum Kultgetränk. Die Rede ist natürlich von Absinth, auch bekannt als die „grüne Fee“. Dem Genussmittel aus Anis, Fenchel und Wermutkraut konnten schon bedeutende Genießer wie van Gogh und Hemingway nicht widerstehen, sie schworen auf die anregende Wirkung der Spirituose mit bewegter Geschichte. Nach Jahrhunderten des Verpönt- und Verbotenseins erlebt Absinth heute ein Revival unter Kennern, während sein geheimnisvolles Tiefgrün die Modeschöpfer inspiriert.

Die legendäre Spirituose umweht der Hauch des Verruchten. Nicht zuletzt dank der typischen grün-bräunlichen Färbung, die auch bei Textilem für eine berauschende Tiefe sorgt. Klassisch entsteht das satte Grün übrigens durch das in den Absinth-Kräutern enthaltene Chlorophyll, dem der Absinth seinen Spitznamen „grüne Fee“ verdankt.

Die Historie der grünen Fee lässt sich sogar bis in die Antike zurückverfolgen, wo dem Absinth noch vielseitige therapeutische Heileigenschaften zugesprochen werden. Im Paris des 19. Jahrhunderts erreichen Absinthe dann den Höhepunkt ihrer Popularität und berauschen die Belle Époque, um wiederum Jahrzehnte später geächtet zu werden. Absinth blickt auf eine kontroverse Geschichte zurück – und gerät über Jahre hinweg auf die Verbotsliste vieler Länder.

Es sind prägende Denker wie Oscar Wilde und Edgar Allan Poe, die der Spirituose zu ihrem Legenden-Status verhelfen. Im Paris des 19. Jahrhunderts ist der Genuss der grünen Fee so populär, dass sie dem Konsum eine eigene Stunde widmen: Schlägt die Uhr fünf, beginnt in Pariser Cafés und Bars die Green Hour – der Urvater der Happy Hour. Es ist der Startschuss für das traditionelle Trinkritual, bei dem ein Löffel mit feinen Löchern akkurat auf dem Rand des Glases platziert wird – auf ihm ein Zuckerwürfel, der die Spirituose weniger bitter machen soll. Tropfen für Tropfen rinnt dann kaltes Wasser über den sorgfältig platzierten Zuckerwürfel und setzt das Spektakel in Bewegung. Absinth-Genießer beobachten genüsslich, wie sich die milchigen Schlieren aufregend durch das grüne Elixier ziehen und ihm dabei seine Bitterkeit nehmen. Der sogenannte Louche-Effekt (von französisch louche = undurchsichtig), der für die typische milchige Trübung anishaltiger Spirituosen sorgt, wirkt dabei schon beinahe kunstvoll.

Auf dem Höhepunkt seiner Popularität gerät Absinth in Verruf, wegen seines Thujon-Gehalts abhängig zu machen und gesundheitliche Schäden bis hin zu Wahnzuständen hervorzurufen. Den Folgen des Absinth-Genusses schreibt man sogar ein eigenes Krankheitsbild zu, den Absinthismus. Hiernach führt übermäßiger Konsum zu Krämpfen, Lähmungen und Verwirrungszuständen. In heutigen Absinth-Kreationen sind die Thujon-Grenzwerte streng geregelt und die Nebenwirkungen des Genusses inzwischen widerlegt. In diesem Sinne: Cheers.

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